Handlettering kann jeder lernen: Es bedarf nur ein wenig Zeit und Übung, schon zaubern auch Sie wunderschöne Buchstaben aufs Papier. Das Geniale am Handlettering ist, dass aus kleinen Sätzen oder einfachen Wörtern ein selbst gestaltetes Kunstwerk mit persönlicher Note wird. Im Gegensatz zur klassischen Kalligrafie beispielsweise kommt es hier nicht auf ein perfekt gleichmäßiges Ergebnis an, sondern auf den individuellen, handgemachten Charakter. Jedem einzelnen Buchstaben widmen wir unsere Aufmerksamkeit beim Schreiben. Zusätzlich können wir nach Belieben Schriftstile mischen sowie den Schriftzug mit kleinen Zeichnungen oder Bordüren schmücken.
Das Motto lautet: Alles, was Ihnen gefällt ist erlaubt. Und je individueller umso besser. Damit Sie nach Ihren ersten Entwürfen nicht gleich entmutigt sind, weil Ihre Werke nicht viel mit den hübschen Lettering-Fotos von Pinterest oder Instagram gemeinsam haben, geben wir Ihnen hier ein paar hilfreiche Tipps zum Start:
Für das Handlettering können Sie verschiedene Arten von Stiften benutzen und auch miteinander kombinieren. Für die Vorzeichnung oder erste Entwürfe nutzen Sie am besten einen Druckbleistift. Die Konturen können Sie dann mit einem Fineliner nachzeichnen. Mit Tuschestiften in verschiedenen Strichbreiten z. B. von Faber-Castell können Sie die Buchstaben füllen, schattieren oder auch farbige Akzente setzen. Die Buchstaben können Sie auch mit pinselähnlichen Stiften, sogenannten Brushpens, gestalten. Damit erhalten Sie schöne kalligrafische Effekte. Lassen Sie auch den klassischen Kalligrafie-Füllfederhalter nicht außer Acht. Die Anwendung ist denkbar einfach und schnell zu lernen. Verschiedene Federstärken sorgen auch hier für mehr Abwechslung.
Überlegen Sie sich auch, welches Papier Sie benutzen wollen. Auf grobkörnigem Papier kann der Schreibfluss schnell ins Stocken geraten, während Tinte auf beschichtetem Papier oft schlecht hält. Tolle Effekte erzeugen Sie auch mit heller Schrift auf einem dunklen Papier. Für einen edlen Charakter nutzen Sie am besten dickes Papier.
Um möglichst schöne und gleichmäßige Schriftzüge zu erhalten, sollten Sie auf jeden Fall viel üben. Um ein besseres Gefühl für den Stift und seine Schreibeigenschaften zu bekommen, sind Schwungübungen bestens geeignet. Dazu zeichnen Sie gerade Linien, Striche in verschiedene Richtungen oder Wellen auf ein Übungspapier. Mit der Zeit werden ihre Strukturen so viel gleichmäßiger. Auf einem weiteren Übungsblatt schreiben sie nun dasselbe Wort in verschiedenen Schriftformen, bis das Blatt gefüllt ist. Dabei probieren Sie möglichst viele Schriftarten aus, ohne groß darüber nachzudenken: Nutzen Sie Schreibschrift oder Druckbuchstaben, perspektivisch verzogene Buchstaben und so weiter. Sie können die Buchstaben auch mit Strichen oder Punkten gestalten. Bei dieser Übung entdecken Sie, welche Schriften Ihnen gut gefallen. Diese können Sie danach weiterentwickeln.
Jetzt können Sie mit Ihrem ersten Schriftzug loslegen. Wählen Sie dafür am besten nur eines oder wenige Wörter anstatt eines längeren Schriftzuges. So fällt es Ihnen leichter, den verfügbaren Platz richtig einzuteilen. Arbeiten Sie zu Beginn auf einem eher kleinen Format, wie z. B. einer Postkarte. Um den Schriftzug mittig auf das Papier zu bekommen, messen Sie zunächst das Blatt aus. Dann zeichnen Sie einen Kasten, in dem Sie den Schriftzug anbringen möchten. Dazu können Sie ein Lineal zur Hilfe nehmen. In diesen Kasten können Sie nun ein Raster zeichnen, das Ihnen den Platz für die einzelnen Zeichen anzeigt. So bekommen Sie ein harmonisches Ergebnis.
Skizzieren Sie nun mit einem harten Bleistift oder einem Feinminenstift Ihren Schriftzug. Achten Sie darauf, dass Sie nur leicht drücken. Wenn Sie die Skizze später wegradieren, bleiben so keine Druckspuren zurück. Eine schöne Wirkung erzielen Sie auch durch die Kombination verschiedener Schriftarten in untereinanderliegenden Zeilen. Dazu setzten Sie dicke, wuchtige Buchstaben unter eine dünne, feine Handschrift. Mit unterschiedlichen Schriftgrößen lenken Sie die Aufmerksamkeit des Lesers gezielt auf die wichtigen Wörter. Wenn die Skizze Ihren Vorstellungen entspricht, überdecken Sie die Skizze mit Fineliner, Brushpen, Tuschestift oder Kalligrafie-Füller. Lassen Sie Ihr Werk anschließend gut trocknen und radieren Sie die Rasterlinien aus.
Jetzt kommen wir zum Feinschliff. Dazu können Sie sogenannte “Doodles” nutzen. “Doodles” sind kleine Dekoelemente wie beispielsweise Banner, Girlanden oder Pfeile. Damit können Sie wichtige Wörter betonen, Lücken füllen oder einfach den Schriftzug dekorieren. Das Motto ist auch hier: Probieren Sie verschiedenste Gestaltungsmöglichkeiten aus! Entwerfen Sie auf einem Übungsblatt Pfeile in 20 unterschiedlichen Varianten. Die schönsten Exemplare, fügen Sie dann an einer passenden Stelle Ihrem Schriftzug hinzu. Handlettering und Doodles können Sie auch wunderbar in einem Bullet Journal oder beim Filofaxing zur Anwendung bringen! Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Falls Ihnen doch einmal die Ideen für neue Schriftarten oder interessante Doodles fehlen sollten, können Sie bei Google oder Pinterest zum Thema Handlettering stöbern. Damit Sie Ihre Ideen auch optimal umsetzen können, beraten wir Sie gerne in unserem Geschäft in Karlsruhe, welche Stifte und Materialen geeignet sind. Das richtige Handwerkszeug und Handlettering-Bücher finden Sie außerdem in unserem Onlineshop.